Pastoraler Prozess

Gelungenes Fest der Begegnung zum Start des Pastoralen Raumes Marsberg

Gottesdienst und fröhliches Fest auf dem Kirchplatz
Marsberg wächst zusammen. Unter diesem Motto stand am 28. August die Auftaktveranstaltung zu der sich Gläubige aus allen 17 Kirchengemeinden des Marsberger Stadtgebiets in der Propsteikirche versammelten.
Im Kirchenschiff war kein einziger Platz mehr frei. Der feierliche Einzug der Geistlichkeit zum Festhochamt wurde angeführt von Fahnenabordnungen aller Frauengemeinschaften, der Schützenbruderschaften und -vereine und der Kolpingsfamilien. Vor dem Altar dienten Messdiener aus allen Gemeinden. Auf den Bänken saßen Gemeindemitglieder aus allen Ortsteilen, Vertreter der Kirchengremien, Vereine, Schulen, Kindergärten, Politik und des öffentlichen Lebens. Rund 13 000 Katholiken leben im Stadtgebiet.
„Ich bin überwältigt“, begrüßte Propst Meinolf Kemper die große Schar der Gläubigen. „Eine große Stadt entsteht“, sangen alle gemeinsam das Eröffnungslied. Propst Kemper: „Aus den drei Pastoralverbünden Marsberg Mitte, Marsberg Süd und Sintfeld-Diemeltal soll ein großer Pastoraler Raum Marsberg entstehen. Heute fällt der Startschuss für die Pastoralvereinbarung.
In einem zwei- bis dreijährigen Prozess sind die Menschen aus den einzelnen Kirchengemeinden aufgerufen, sich untereinander besser kennenlernen, als christliche Gemeinschaft zusammenwachsen und in vielen Feldern zu kooperieren. Es gehe bei diesem Prozess um Nähe und Distanz, um miteinander und füreinander, so Dechant Michael Kleineidam in seiner Predigt. Es gehe um die Kirche in kleinen Dorfgemeinschaften mit vertrauten Traditionen und den Blick zu weiten auf das Größere und Ganze.
Der große Pastorale Raum Marsberg soll eine Chance sein, so der Dechant weiter, sich im großen Rahmen zu treffen, gemeinsam Bibelkreise und Andachtsformen wachsen zu lassen, die im Kleinen oftmals nicht mehr machbar seien.
Der Dechant: „Die Kirche ist auf dem Weg des Umbruchs mit manchem Ungewissen. Das zu gestalten und auszuhalten wird unsere Aufgabe sein.“ Zum Abschluss der Predigt überreichte er Propst Kemper das Zukunftskreuz des Bistums und das Starterpaket zur Errichtung des Pastoralen Raumes in Form eines dicken Aktenordners.
Bei den Fürbitten bauten Vertreter aller 17 Kirchengemeinden aus einzelnen Puzzleteilen ein Zukunftskreuz. Ausgehend von ihren jeweiligen Pfarrpatronen formulierten sie Bitten und Wünsche für den vorausliegenden gemeinsamen Weg.
Zum Schluss überreichten die Mitglieder des Pastoralteams an Vertreter einer jeden Gemeinde ein Windlicht mit dem aufgedruckten Marsberger Zukunftskreuz. Es soll als ein Zeichen der Zusammengehörigkeit in allen Kirchengemeinden entzündet werden.
„Wir alle können als Multiplikatoren dazu beitragen, den neuen Pastoralen Raum mit Leben zu erfüllen“, sagte Bürgermeister Klaus Hülsenbeck in seinem Grußwort. Pfarrer Markus Pape erinnerte daran, im Prozess des Zusammenwachsens auch die evangelischen Christen nicht aus den Augen zu verlieren.

Flankiert wird der zweijährige Errichtungsprozess von zwei hauptamtlichen Begleitern aus Paderborn:
Frau Barbara Hucht aus Scherfede. Sie arbeitet als Gemeindereferentin und Gemeindeberaterin.
Herr Ralf Nolte aus Brilon ist gebürtiger Marsberger. Er ist Gemeindereferent und Gemeindeberater und leitet beim Diözesancaritasverband das Bistumsentwicklungsprojekt Zusammenwirken von Pastoral und Caritas in den Pastoralen Räumen.
In den 2-3 Jahren des gemeinsamen Weges gilt es sich die Frage zu stellen: Wozu ist die Kirche von Marsberg da? Gemeinsam mit allen Gläubigen soll ermittelt werden, welche Wünsche an die Kirche der Zukunft gestellt werden und was die Bürger tun können, um diese Wirklichkeit werden zu lassen.

So sollen schließlich konkrete Vereinbarungen für die pastorale Arbeit entstehen, bezüglich Sakramentenvorbereitung, Gottesdiensten und caritativem Engagement. Diese werden dann zum Abschluss in der Pastoralvereinbarung festgehalten, die dann von Erzbischof Becker in Kraft gesetzt wird. Ziel ist, dass das Glaubensleben auch zukünftig lebendig ist und vielfältigen Ausdruck in den Marsberger Kirchengemeinden findet.
Im Anschluss an das feierliche Hochamt blieben noch ein Großteil der ca. 500 Gäste, trotz hochsommerlichen Temperaturen zum Fest der Beggenung auf dem Kirchplatz.
Der Kirchplatz war umrundet von einer Ausstellung, bei der jede Gemeinde sich auf einer Stellwand präsentierte. 
So bot sich ein buntes Bild und zeigt die Vielfalt des Dorf- und Gemeindelebens vor Ort.
Man konnte etwas über die Entshungsgeschichte des Ortes erfahren.
Und man bekam einen Eindruck vom Vereinsleben.
Die Caritas stellte ihre Arbeit vor und verkaufte Lose mit tollen Gewinnen.
Aber auch die Kinder kanmen voll auf ihre Kosten.
Die Kolpingkids der Kolpingsfamilie Niedermarsberg brachten eine große Anzahl an Spielemöglichkeiten mit und verwandelten beim Kinderschminken die Kleinen u.a. in Prinzessinen und Bienen.
Beim Team der Erzieherinnen vom Familienzentrum Casa Magnus konnte jeder sein persönliches (Zukunfts-)Kreuz gestalten.
Ineressierte konnten derweil die Räume des Zentralbüros besichtigen.

Der Musikverein spielte für alle auf dem Kirchplatz.

550 Würstchen und 800 Kuchenstücke fanden begeisterte Abnehmer.

Besonders mitreißend war der Auftritt der Volkstanzgruppe aus Leitmar, die nach ihrer Darbietung spontan die Zuschauer einluden gemeinsam zu tanzen. Da hielt es viele, auch die Geistlichkeit, nicht mehr auf ihren Plätzen.

Stolz auf ihre Leistungen konnten eine Reihe von Asylbwewerber sein, die im Rahmen des Festes der Begegnung aus der Hand von Hubertus Stuhldreier die Zeugnisse der bestandenen Deutschprüfung überreicht bekamen.

Zum Abschluss dieses schönen Tages wurden hundert Ballons in den Marsberger Himmel auf die Reise geschickt.